WIESO? WESHALB? WARUM?

Nach reiflicher Überlegung und Diskussion innerhalb der HeBüLi, haben sich M. Haberstock und S. Walter entschlossen, ihr Mandat im OBR niederzulegen und somit auch auf die Ämter des Ortsvorstehers und des stv. Ortsvorstehers zu verzichten. Sie wollten diese Ämter weder aus Machtdemonstration noch aus Egobefriedigung ausfüllen, sondern Verantwortung übernehmen und gemeinsam unseren Ort im Interesse seiner Bürger voranbringen.

Wir wollen hier die Gründe des Rückzuges erläutern und benannte Akteure als Mandats- bzw. Amtsträger ansprechen und deren Handeln reflektieren.

A. Demmer hatte schon kein Verständnis dafür, als A. Kauss von der SPD zur Ortsvorsteherin gewählt wurde. Nach dem Rücktritt von A. Kauss musste ein neuer Ortsvorsteher (OV) gewählt werden. Es stellten sich zwei Kandidaten zur Wahl, A. Dostal (bekam 3 Stimmen) und S. Walter (bekam 4 Stimmen). Anstatt eine demokratische Wahl anzuerkennen, wurde seitens der CDU im Heftricher Spiegel dagegen gewettert und Propaganda betrieben. Nach der Wahl hat A. Demmer, in einer Mail, den neuen OV S. Walter als unreif, fachlich und charakterlich nicht qualifiziert betitelt und teilte mit, dass er S. Walter nicht respektieren kann. Dies öffentlich am Abend der Wahl zu äußern fehlte wohl Courage. Nachgetreten wurde wohl, weil S. Walter vor der Wahl öffentlich zwei Fragen an A. Dostal gestellt hatte, um Klarheit über die Motive zu erlangen.

In der ersten Frage ging es um die frühere Aussage von A. Dostal, dass er wegen Zeitmangel das Amt des OV nicht ausüben könne. Die Frage war, ob er jetzt doch Zeit hat.

In der zweiten Frage ging es darum, dass A. Dostal im Heftricher Spiegel einen Artikel über das Alte Rathaus geschrieben und es so aussehen lassen hat, als wäre es die einstimmige Meinung des gesamten Ortsbeirates. Die Bedenken waren: Wenn er als OBR-Mitglied schon solche Alleingänge macht, was hätten wir zu befürchten, wenn er OV ist?

Zwei legitime Fragen, die sogar gestellt werden müssen, wenn man sich einen Standpunkt vor der Abstimmung bilden soll.

Berechtigte Fragen auch im Hinblick auf die gemachten Erfahrungen mit der letzten CDU OVin U. Guckes-Westenberger (UGW) hinsichtlich unabgestimmter Alleingänge, dem desolaten Umgang mit Finanzmitteln und deren willkürlichen, im OBR nicht abgestimmten, zum Teil illegalen Verwendung.

Zur ersten Sitzung in 2023 stellt nun A. Demmer noch zwei Anträge, die in Form und Inhalt nicht mehr hinnehmbar sind. Er möchte neue Beschlüsse im OBR fassen lassen, bevor Rückmeldungen der Verwaltung zu den bisherigen Beschlüssen und deren Detailinformationen erfolgten, begründetet diese mit Unterstellungen und haltlosen Behauptungen und würde so der Verwaltung „Freifahrtscheine“ in Bezug auf das Baugebiet Apfelgärten und dem Alten Rathaus erteilen.

Mit diesen Anträgen zeigt A. Demmer erneut, dass er Parteiinteressen vor Ortsinteressen stellt. Abgesehen davon gibt es bereits eine offizielle Aussage vom OBR zum Alten Rathaus. In einem Brief an den Magistrat steht, dass der OBR sich mehrheitlich für eine wie bisher bestehende Eigenverwaltung und Nutzung des Alten Rathauses durch die Heftricher Vereine ausspricht.

Das Agieren von A. Demmer zeigt, dass er auch in dieser Legislaturperiode nicht an einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit zum Wohle des Ortes interessiert ist, solange er diese nicht direkt oder indirekt in seinem Sinne bestimmen kann. Anstatt selber die Verantwortung als OV zu übernehmen, zerredet er lieber die Ideen Anderer und attackiert aus dem Hintergrund – Das ist ja auch einfacher! Wenn so mit Arroganz, Ignoranz, Häme und Missgunst agiert wird, muss man sich echt fragen, für was das „C“ und das „D“ in dem Namen CDU noch steht und was hier gelebt wird. A. Demmer deutet das „C“ wohl als gottgegebenen Führungsanspruch – Ortsvorsteher aus Gottes Gnaden. Ebenfalls absurd ist es, wenn S. Walter von A. Demmer in Sippenhaft genommen wird, weil er S.Walter wie schon seinem Vater E.Walter in der letzten Legislaturperiode persönlich feindlich gegenübertritt.

Aufgrund des unmöglichen Verhaltens des CDU Vorsitzenden, welches sich nicht geändert hat und sich nicht ändern wird, der ausbleibenden Zurechtweisung für derartiges Verhalten durch die anderen OBR-Mitglieder und der Tatsache, dass der OBR von der Stadt Idstein auf einen Erfüllungsgehilfen der politischen und wirtschaftlichen Vorgaben reduziert wird, macht es für M. Haberstock, S. Walter und die HeBüLi keinen Sinn, weiter in diesem Gremium vertreten zu sein. Es sind in diesem OBR keine Ansätze gemeinsamer Zusammenarbeit und kein Grundverständnis, hier als Vertreter der Bürger zu agieren, erkennbar.

Wäre nur zu wünschen, dass die SPD als zweite Kraft zu der Erkenntnissen kommt ihre Rolle hier auch zu überdenken und einmal eindeutige Positionen bezieht.

Soll von nun an die CDU, so wie von den Bürgern Heftrichs mehrheitlich gewählt, die Geschicke des Ortes im OBR leiten.

Die Heftricher-Spiegel-Redaktion könnte so endlich einmal wahrheitsgetreu über die großen eigenen Erfolge berichten und muss nicht hysterisch über einen politischen Prozess der demokratischen Mehrheitsbeschaffung zetern und sich selbst ständig in Szene setzen.

Es spiegelt sich letztlich hier auf unterster politischen Ebene durch alle Hierarchien bis hin zum Bundestag wieder, was diesem Land die letzten 20 Jahre zum Moral-Politischen-Abstieg verholfen hat. Wenn Bürgerinteressen missachtet und/oder Entscheidungen nicht nachvollziehbar erläutert werden, müssen wir uns nicht wundern, wenn Bürger nicht mehr besonnen und demokratisch im Konsens gemeinsam nach Lösungen suchen, sondern sich abwenden und manchmal sogar vor Radikalisierung nicht zurückschrecken.